Testfahrt: Suzuki Grand Vitara Dune Edition

Die perfekte Antwort

Neulichs im Büro diskutierten wir mal wieder Zweck und Anwending verschiedener Fahrzeuge. Dabei gerieten vor allem möchtegern-Geländewagen ins Kreuzfeuer; nutzlose Kinderwagen, die sich kaum ins Gelände trauen (sollten). Mitten in unserer Diskussion fuhr Suzuki’s Grand Vitara vor.

Plötzlich wurde es sehr ruhig. Mit seinen simplen Proportionen und eckigem Design könnte der Grand Vitara die perfekte Antwort sein. Diese “Dune Edition” (Dünen-Ausführung) verzichtet sogar auf Festplattenspeicher, Navi, 20-Zoll Felgen, Glas-schiebedach und beheizte Ledersitze.

Der Grand Vitara sieht wie ein mittelgroßer Geländewagen aus weil er ein mittelgroßer Geländewagen IST, nicht eine hilflose Attrappe. Und nach nur wenigen Kilometern hinter’m Steuer waren wir überzeugt daß er sich auch wie ein 4×4 fährt, und nicht wie ein Zweitonner Sportwagen.

Antrieb in allen Grand Vitaras verschafft ein 2,393ccm Reihenvierzylinder Benziner, 122kW bei 6,000U/min oder 225Nm bei 4,000U/min werden durch ein Fünfgangschaltgetriebe oder Viergangautomat geboten. Bemerken Sie etwas? Keine Turbos, keine Hochdruckeinspritzung, keine doppelte Kupplungen.

Somit ist der ulkige GV leicht zu betreuen und versteckt keine teuren Reparaturen. Der 3,2-Liter V6 Motor wurde in Rente geschickt und es gibt nur eine andere Ausführung: “Summit” (Gipfel). Leider konnten wir nicht feststellen wo der normale Vitara steckt oder ob es jemals einen Petite Vitara gab.

Die bessere Summit Ausführung unterscheidet sich mit Nebelleuchten, automatischen HID Scheinwerfern, größeren Leichtmetallrädern, Ersatzreifendeckel, schlüssellosem Zugang und Zündung, Schiebedach, bessere Türgriffe, Tempomat, CD Wechsler, Leder, ESP und Anfahrhilfe oder Bergab-assistant im automatischen Modell.

Alle Vitaras bieten Klima-anlage, fernbediente Zentralverriegelung, Servolenkung, elektrisch betätigte Fenster und Außenspiegel, drei 12-Volt Steckdosen, 60/40 faltbare Hinterbank, Trip-Computer, sieben Lautsprecher und ein Premium Radio/CD/mp3 Hi-Fi mit Knöpfen auf dem lederbezogenen, verstellbaren Steuerrad.

Sicherheitsausrüstung beinhaltet ABS Bremsen mit EBD und Brems-assistent, ein drittes Bremslicht, sechs Airbags, ISOFIX Schnallen und Seitenaufprallschutz. Dazu benutzt jeder Grand Vitara ein permanentes Vierradantrieb-system mit drei Stufen – normal, Differenzialsperre und Geländegängen.

Geschaltet wird zwischen diesen Stufen mit einem Drehschalter und dann geht’s ab in die Landschaft. 200mm Bodenfreiheit, selbsttragende Federung, 29 Grad Ansatz-winkel, 27 Grad Abfahr-winkel und ein starker Leiterrahmen kletterten spielerisch und einigermaßen schnell über unser kleines Testgelände.

Wir schauten uns auch kurz die Konkurenz zu Suzuki’s Grand Vitara an und fanden viele Vorderrad-angetriebene, 2-Liter Rivalen. Es meldete sich auch ein billigerer, 1.5-Liter 4×4, zwei unbekannte Turbodiesel 4×4 und noch ein paar 2-Liter, Vorderrad-Automatik Gegner.

Natürlich kommt es beim Kauf höchst selten auf ein paar Ränder oder Cente an, man sollte auch Vorführwagen, reduzierte Preise, Ausverkäufe, Händler, Ruf und Geschmack beachten. Wenn Sie aber einen simplen, mittelgroßen Geländewagen suchen, hat Suzuki die Konkurenz am Schlafittchen.

Und wie fährt sich der Grand Vitara? Wenn Sie einen weichen, protzigen Straßenfeger erwarten, wird der Suzuki Sie innerhalb des ersten Kilometers erschrecken und warscheinlich verscheuchen. Die Pedalen und Steuerung sind leicht zu bedienen aber der Antrieb und die Federung sprechen von Geländetauglichkeit.

Dieses ist das falsche Auto für den Parkplatz vor Caprice im abendlichen Camps Bay aber ist genau das richtige, wenn Sie vor Sonnenaufgang schnell ein paar Taschen packen, die schlafenden Kinder auf den Hintersitz tragen und in Richtung Sossuvlei, Swakopmund und Skeletküste fahren.

Während Sie dieses tolle Familienabenteuer im Kopfkino abspielen, melde ich kurz ein paar Eckdaten. Der 2.4-Liter Grand Vitara schafft 100km/h in 11,7 Sekunden und 180km/h max. Durchschnittlich sollte er 212g CO2/km ausstoßen und 8,9L/100km Bleifrei benutzen. Der Wendekreis ist 5,5m und der Tank fast 66L.

Also, Suzuki’s Grand Vitara füllt eine nutzvolle Lücke im Markt für erschwingliche, simple Geländewagen. Das Benehmen auf der Teerstraße ist etwas altmodisch, weil er sehr gut im Gelände ist. Dieses Auto liefert genau was man erwartet und macht keine falschen Versprechungen. Es ist ehrlich; wir brauchen mehr davon.

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