Die interessante Einleitung
In den Achtzigern stellte Honda ihre Acura Marke an den amerikanischen Markt vor, das Ziel waren Verkäufe von Luxus- (und Leistungs-) Fahrzeugen. Toyota und Nissan antworteten schnell mit Lexus und Infiniti ab 1989 um Ihre japanischen Luxusschlitten zu fördern.
Zuerst war die Idee lachhaft. Luxus aus Japan? Na klar. Honda’s Accord und Acura’s Legend zeigten aber schon daß günstige, zuverlässige Limousinen den Markt beherschen können und somit dauerte es nicht lange bis die Luxusmodelle aus dem Osten ihre Käufer fanden.
Selbst Mazda spielte mit dieser Idee während die anderen Drei beinahe exklusiv in Amerika erhältlich waren, hauptsächlich weil es die erste Zielgruppe war. Infiniti wanderte endlich 2006 nach Russland, 2007 nach China und 2008 nach Europa um die weltweite Zahl der Händler auf 450 zu bringen.
Mit 800 Läden geplant bis 2016 sind Südafrika und Australien jetzt auch dran und per Zufall ist Infiniti’s Global Manager ein Südafrikaner! Johannesburg und Pretoria haben grade Ihre Türe geöffnet, Kwazulu-Natal und Kapstadt schaffen es hoffentlich noch in diesem Jahr.
Infiniti strebt nach Werten wie “Fahrspaß, Seelenfrieden und Gastfreundschaft” und verspricht Kunden “Inspirierte Leistung” von Produkten, die im südafrikanischen Markt zuerst das deutsche Trio von Audi, BMW und Mercedes bekämpfen müssen.
Porsche, Volvo und ein paar Andere sind auch auf der Zielscheibe wenn es zu luxuriösen Geländewagen kommt und Infiniti hat sich mit Daimler verbunden um neue Vierzylinder Turbomotoren zu bekommen. Lexus wurde kaum erwähnt aber die Verkaufsstrategie hört sich sehr bekannt an: Kunden sind Gäste und werden mit Respekt bedient.
Das eigentliche Auto – Entschuldigung für die lange Einleitung – der Infiniti M stammt vom Essence Konzept ab und enthält vertraute Eigenschaften wie Frontmotor, Hinterradantrieb und typisch fließenden, japanischen Design, der Infiniti’s Entwurfregeln folgt.
Erhältlich als M30d oder M37 mit 3-Liter V6 Turbodiesel (175kW/550Nm) oder 3.7-Liter Benziner V6 (235kW/360Nm), wird jeder M von einem 7-Gang Adaptivgetriebe mit Schaltpaddeln und vier Fahrstufen beförtert. Normal, Eco, Sport und Winter verändern den Charakter des Wagens.
Beide Modelle kommen mit S, GT oder Premium Ausstattung. Die größten Unterschiede sind Ausrüstung, Adaptivfahrwerk, Fahrassistenten und dynamische Kurvenhilfe, die die inneren Reifen etwas abbremst um beinahe einen Vierrad-Steuereffekt zu gestalten.
Die teuersten Modelle bekommen BOSE Lautsprecher und “Forest Air” Klimaanlage, die Urwaldgeräusche spielt und 95% Luftfeuchtigkeit erzeugt. Kleiner Spaß; wollte nur wissen, ob Ihr noch wach seid. Forest Air kontrolliert Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität für ein besseres Klima im M.
Preise beginnen bei N$649,000 für den M37 GT und steigen bis zu N$752,305 für einen M30d S Premium. Die Benziner erreichen uns erst gegen Ende des Jahres und Infiniti erkennt Ihre Zielgruppe als wohlhabende Eltern und Großeltern, ganz zu Schweigen von A6, Fünfer und E-Klasse Besiztern.
Unsere kurze Testfahrt ging durch Pretoria’s Hinterland und zeigte sofort die sichere Straßenlage des Autos. Der Turbodiesel hat etwas Verzögerung bevor es los geht auf einer wunderschön sanften und ruhigen Weise. Das Fahrwerk ist ausgezeichnet und tanzte geschickt durch ein Meer von Schlaglöchern.
Ausrüstung und Komfort sind ebenso beeindruckend, obwohl die besseren Modelle mit ihren größeren Reifen etwas mehr nervös fuhren. Als Gegenleistung bieten sie gemütlichere Sitze und mehr Spielzeug im Innenraum, darunter Radar-tempomat und Festplatten Media Centre mit Navi.
Platz, Komfort und Ausstattung sind mindestens so gut wie die Deutschen aber Aussehen, gefühlte Qualität und Fahrverhalten werden jederman’s Geschmacksache sein. Preise schweben nah an der Konkurrenz aber die teilweise großzügige Ausstattung könnte den Kaufentschluß sichern.
Hier folgt eine Liste deutscher Gegenstücke:
Audi A6 3.0TDi Quattro N$672,500
Audi A6 3.0TFSi Quattro N$683,000
BMW 530d N$669,000
BMW 535i N$679,000
Mercedes-Benz E350 CDI BE sedan N$685,000
Mercedes-Benz E350 BE sedan N$709,000
Infiniti hat schon 110 Autos in ein paar Wochen verkauft aber strebt nicht nach Masse sondern einem starken Image / Bild im Markt. Ein Tracker Skytrack Sattelitengerät wird auch mit jedem Infiniti verkauft um Besitzern etwas Frieden und einen Concierge-Dienst zu bieten.
Der Infiniti M betritt einen sehr kleinen Teil unseres Marktes aber bringt die richtigen Waffen mit, vor allem diese vorzügliche Einstellung zu Kunden. Wenn das alles ist, das die Japaner hier einführen und somit Ihre Kunden verwöhnen, dann bitte ich Sie mit beiden ausgestreckten Armen herzlich willkommen.