Die zwei Seiten
Ganz oben wird die Luft dünner – das wird Toyota in südlichen Afrika bestätigen und möchte seinen Erfolg auch weiterhin durch neue Produkte fortsetzen. Der unmittelbare Plan scheint ein Schuß Fahrspaß und weiteres Reiten der Hybridwelle zu sein.
Vielleicht begannen sie alphabetisch, vielleicht auch nicht, aber der ungeliebte und unterschätzte Auris war wohl ein idealer Startpunkt für einen erneuten Angriff auf den Marktanteil. Das Stufenheckmodell schleicht noch stets im Schatten seines beliebten RunX Vorfahren, somit wurde dem Auris jetzt ans Leder gegangen.
Nicht daß die Platform total langweilig ist, ich mag’ den Auris und habe ihn sofort als natürlichen Erbe gefördert als eine Bekanntschaft unfreiwillig Ihren RunX zerstörte. Sie kaufte ihn sofort, doch die rundliche Form, guten Linien und moderne Kabine fanden sonst kaum Kunden.
Seine Erfrischungskur hat zwei Seiten: den “Auris Hybrid Synergy Drive” und den “Auris Toyota Racing Developments”, hiernach Auris HSD und Auris TRD genannt. Was diese zwei in der Auris Welt vertreten sind der kleine weiße Engel und freche rote Teufel auf jeder Schulter…
Der HSD benutzt die komplizierte Hybridtechnik des bahnbrechenden Prius, das Duo aus 1.8L Benziner und Elektromotor ersetzt den herkömmlichen Antrieb des Auris. Das CVT Gebtriebe und die raffinierten Hybridrechner sind auch mit umgezogen; die Batterien fanden unter dem 283L Kofferraum ihren neuen Wohnraum.
Da alles einfach in ein bestehendes Auto gezwängt wurde, gab es keine teuren Entwicklungskosten; somit ist der Auris HSD billiger als ein Prius. Diese einfache Geburt ließ ein Glühbirnchen über den Köpfen der Toyota Ingenieure aufgehen, und nun überlegen sie sich Hybridverpflanzungen in andere Wagen; vielleicht sogar alle.
Die Japaner befassen sich auch mit anderer Technologie wie “plug-in” Hybrids (schon erhältlich in anderen Märkten), Biokraftstoffen, vollen Elektroautos (auch schon anderswo erhältlich), Wasserstoffzellen und der Möglichkeit von Diesel Hybrids.
Der nächste Hybrid in Südafrika wird warscheinlich der Yaris HSD sein, erwartet Mitte 2012. Allen aktuellen Verbrennungsmotoren wurde schon gut zugeredet und etwas mehr Wirksamkeit verpasst. Genannt “Toyota Optimal Drive”, befindet sich diese Technik hiesig schon in fünf Pkw’s der Marke.
Doch zurück zum Auris HSD, der sich von anderen Modellen mit dem typischen Schmuck wie blaue Logos und blaue Lichter unterscheidet. Das Stufenheckmodell ist in zwei Ausführungen erhältlich – XS für N$267,200 und XR für N$289,800, wovon Toyota insgesamt gerne 25 pro Monat verkaufen möchte.
Seine Ausrüstung enthällt die automatischen und elektrisch verstellbaren alten Bekannten, Tageslichter, Leichtmetallfelgen, Zentralverrieglung, USB, lederüberzogenes Multifunktionslenkrad, schlüssellose Zündung, sieben Airbags, ISOFIX Anker, Wegfahrsperre und unzählige Brems- und Stabilitätskontrollen.
Das schickere XR Modell fügt dazu: Tempomat, schlüssellosen Zugang, Rückfahrkamera, Alcantara Sitzeinlagen und 17-Zoll Felgen, die den ausgezeichneten Wendekreis von 5.2 auf 5.5 Meter heben. 28 Batterien bringen das Gewicht des Wagens auf 1,805kg.
Der Vorteil ihrer heftigen Gegenwart ist die Vollendung eines beinahe ewigen Zyklus von Ladung und Entladung. Es gibt drei Fahrmodi (EV, Eco und Power) für einen oder beide Motoren und die Batterien werden aufgeladen durch den Benziner oder Energiegewinn beim Verzögern oder Bremsen.
0-100km/h dauert 11.4 Sekunden und v-max ist 180km/h. Viel wichtiger ist der durchschnittliche CO2 Ausstoß von nur 89 bis 93g/km und der angepeilte Benzinverbrauch von 3.8 bis 4L/100km. Das sollte den geschickten Fahrer mit einer Reichwerte jenseits von 1,000km aus dem 45L Benzintank belohnen.
Ampelrenner werden sich mehr am Auris TRD interessieren, dieser echt-Südafrikanische 1.6 Benziner wurde mal paar Male in den TRD Katalog getaucht. Toyota S.A. möchte gerne die TRD Marke wiederbeleben, obwohl diese ohne Hilfe vom Mutterschiff sehr gut überlebt hat.
Tiefe Stoßstangen vorne und hinten, große Felgen, dickere Leisten und ein paar TRD Abzeichen wurden am TRD befäßtigt. Schaut man näher hin, erkennt man TRD Tieferlegung und Sportfahrwerk mit neuen Dämpfern, Federn, Streben und Stangen.
Der 1.6 Valvematic Motor bekommt einen HSK Kompressor mit glänzenden Rohren, liebevoll eingebaut in einer Gautenger Fabrik. Leistung steigt von 97 auf 132kW und Drehkraft springt von 160 auf 203Nm. Der Spurt auf 100km/h braucht nur 9 Sekunden, 220km/h sind möglich und der Durchschnittsverbrauch liegt bei 7.5L/100km.
Unsere umweltfreundliche und teuflische Probefahrt bewieß, daß der TRD so lebendig und wendig ist wie der HSD ruhig und beruhigend ist. Der Hybrid spricht sofort und geschmeidig aufs Gaspedal an, aber ist zaghaft und langweilig wenn man ihn mit dem eifrigen und drehfreudigen TRD vergleicht.
Seine Leistung ist kaum atemberaubend aber flotte Fahrer werden sich mit dem lebhaften Motor und seinem knackigen sechs-Gang Getriebe vergnügen. Das geht auch für die Straßenlage – der Hybrid ist gelassen und gemütlich, der TRD ist unruhig und ermutigend.
Den Preis des TRD bekommt man auf Anfrage und jeder Auris genießt eine 3-Jahre/100,000km Garantie und einen 5-Jahre/90,000 Wartungsplan. Zuletzt möchte ich noch den Auris XD Turbo-Diesel erwähnen, der in Sachen Preis, Leistung und Verbrauch genau zwischen dem Engel und Teufel sitzt.