Testfahrt: Volkswagen Golf GTi DSG

Die Legende lebt

Der Volkswagen Golf GTi wird gerne als Legende in der Autowelt bezeichnet, darum hatte ich einen blut-roten GTi DSG für ein paar Tage zu Besuch gebeten um diese Beschreibung zu prüfen. Der erste GTi aus den Siebzigern war das Werk von eifrigen Ingeneuren, die einen kleinen Einkaufswagen mit einem extra-scharfen Motor bestückten.

Plötzlich lieferte der zuverlässige und vielseitige Kleinwagen gute Leistung und unerhörten Fahrspaß; und die Legende GTi wurde geboren. Dieses Rezept ist noch stets in der sechsten Generation zu finden, der beliebte Golf 6 wurde durch einen 210PS 2-Liter Turbo-motor in einen Athlet verändert.

GTi-Jünger und Fans waren etwas erstaunt, daß der neue das beinahe unveränderte Kraftwerk des Golf 5 GTi geerbt hat, und dann wäre da noch die Golf 6 Design Diskussion… Manche Leute sind enttäuscht über die wenigen Veränderungen und nennen ihn gerne Golf 5.5, aber der Sechser verbirgt etliche Verbesserungen.

Sein Metallkleid is kein nagelneuer Entwurf (wie vorige Modelle), die balancierte Form des Golf 5 wurde nur etwas aufgefrischt. GTi bekommt ein paar Zutaten um ihn von seinen kleinen Geschwistern zu unterscheiden, so wie der neue Kühlergrill, größere Stoßstangen, zwei dicke Auspuffrohre, und die riesigen 18-Zoll Felgen des Vorgängers.

Im Innenleben findet man neue GTi Sportsitze, ein gutes Sport-lenkrad, und einen Tachometer mit höchst-illegalen Ziffern. Der Rest der beliebten Volkswagen Kabine ist bekanntes Gebiet für VW und Golf Fans; der Entwurf ist schlicht und funktionell, und alles ist sehr gut verarbeitet.

Die Instrumente und der Bordrechner verraten Verbrauch, Geschwindigkeiten, Temperaturen, und werden (wie das Audio-system) von Knöpfen am Steuerrad beherscht. Die Hi-Fi Anlage sitzt hoch im Armaturenträger und hat einen großen “touch”-Bildschirm mit dem man Radio, Musikspieler (AUX Schnittstelle), oder 6 CD’s mit Musik oder mp3’s wählen kann.

Diese leichte Bedienung hat auch die Mechanik des Wagens beschmutzt, vor allem das DSG Doppel-Kupplungsgetriebe macht den GTi spielerisch leicht zu fahren. Es bietet drei Arten der Fortbewegung; eine volle Automatik (D), einen Schalt-modus, und einen Sport-modus.

Zwei Schaltpaddel am Lenkrad fuschen dem Getriebe in allen Stellungen dazwischen, bei voller Automatik (D) wird es sich aber nach kurzer Zeit wieder abregen. Der Sport-modus benimmt sich etwas anders, da das eilige Getriebe öfters selbst herunterschaltet um den Motor (und Turbo) bei Laune zu halten.

Der wackere 2-Liter Motor is ein ausgezeichneter Kraftbrocken, und liefert eindrucksvolle Drehkraft für den alltäglichen Gebrauch. Wie andere DSG Fahrzeuge gibt der GTi ein kurzes Kläffen von sich wenn man, vor allem in “Sport”, mit Gasfuß die Gänge wechselt.

Bei hohen Umdrehungen hört sich der Motor etwas kernig an, aber die Leistung ist ausgezeichnet. Ein GTi wird in knapp über 6 Sekunden die 100km/h erreichen und eine Höchstgeschwindigkeit von 238km/h erzielen. Man braucht den Motor auch nicht ständig foltern; satte 280Nm sind ab 1800rpm parat. Ich war auch sehr beeindruckt von seiner Beschleunigung über 100km/h!

Meine Freunde fanden Freude an einem anderen Teil des Wagens; sein “Launch Control”. Man setze das Getriebe in “S”, schaltet das ESP aus, linken Fuß auf die Bremse, und den Rechten gut durchtreten. Der GTi brummt bei 3000 U/min und zieht erst los, wenn man den linken Fuß freistellt.

Die Vorderreifen drehen ziemlich durch, und die Nase schwimmt etwas herum, aber in ungefähr 8 Sekunden flitzt man am maximalen Tempolimit vorbei. Ein guter (3 Sekunden) Tritt auf die Bremse genügt, um den GTi mit seinen ausgezeichneten ABS Bremsen wieder zum Stillstand zu bringen.

Der neue GTi ist ein fantastischer Flitzer, aber kann sich ebenso gut benehmen und eine junge Familie mit seiner Alltagtauglichkeit erfreuen. Der Innenraum ist clever, sein Kofferraum ist groß, die Hintersitze lassen sich falten, und obendrein sind alle Möbel sehr gemütlich.

Die Federung und Sportreifen des Wagens bieten etwas Unruhe und Härte bei niedrigen Geschwindigkeiten und holperigen Pisten, aber entschädigen diese Eigenschaften mit einer gemütlichen und vorhersehbaren Straßenlage bei Autobahn-fahrten.

Sollten Sie den Wagen auf eine enge Landstraße führen, und ihn fahren als ob Sie ihn gestohlen hätten, hat der GTi noch ein Ass im ärmel. Die Steuerung ist prezise, er neigt sich nicht zu viel in Kurven, und das Fahrwerk gibt genügend Warnung wenn Sie zu tapfer werden. Dann macht das gute ESP auch seine Erscheinung, und bestraft Sie mit schlauen Bremseingriffen und reduzierter Kraft.

Dieses ausgezeichnete Fahrzeug kostet N$331 800 mit einem 5-Jahre 90 000km Dienstplan, und sollte oben an Ihrer Liste von potenziellen Wetzkugeln sein. Die Legende lebt.

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